VENUS

DIE GESCHUNDENE WELT

Venus / Einführung

Den Namen "Venus" verdankt der zweite Planet in unserem Sonnensystem der Göttin der Liebe. Lange glaubte man, dass sich auf der Venus Leben entwickelt haben könnte. Dafür sprach die erdähnliche Masse und Dichte.

81,5 % der Erdmasse werden
erreicht, die mittlere Dichte liegt
bei 5,25 g/cm3. Außerdem ist der
Durchmesser mit 12150 km nur
geringfügig kleiner als bei der
Erde.

Dazu besitzt die Venus eine
Atmosphäre mit dicken Wolken-
schichten. Dennoch ist alles an
dem Planeten lebensfeindlich.

Unter der geschlossenen Wolkendecke herrschen überall auf der Venus Temperaturen von mehr als 450 Grad Celsius.

Von der Sonne aufgeheizt, verhindert die dichte Atmosphäre die Wärmeabstrahlung. Sie ist so dicht und hat einen so hohen Druck, wie auf der Erde das Wasser in 1000 Meter Tiefe. Zudem besteht die Atmosphäre zu 95 % aus Kohlendioxid.

Ein Venusjahr (Umlaufzeit um die Sonne) dauert 225 Tage. Die mittlere Sonnenentfernung beträgt 108 Millionen Kilometer.

Venusbahn

Die Venus umkreist die Sonne auf einer, von der Erde aus betrachtet, inneren Bahn. Ein Sonnenumlauf dauert 224,7 Erdentage.

Bei einem solchen Umlauf gerät
die Venus zwischen Erde und
Sonne. Dadurch erscheint sie,
ähnlich dem Mond und dem
Merkur, in verschiedenen
Phasen (Neuvenus bis Voll-
venus).

Die Eigenrotation der Venus
verläuft rückwärts (retrograd).
Sie ist ausgesprochen langsam.

Ein Venustag dauert länger als
ein Venusjahr. Das heißt, die
Venus dreht sich schneller um
die Sonne, als um sich selbst.
Ein Venustag dauert 243 Erdentage. Die Rotationsachse ist gegen die Senkrechte zur Umlaufbahn mit 2,7 Grad nur schwach geneigt. Die Axialneigung bei der Erde ist mit 23,5 Grad schon deutlich ausgeprägter.

Atmosphäre

Der Planet Venus wird von einer geschlossenen Wolkendecke umgeben. Die oberen Wolkenregionen rotieren in nur vier Tagen einmal um den Planeten.

Die Atmosphäre besteht überwiegend, nämlich zu 95 %, aus Kohlendioxid. Gelegentlich regnet es in dieser lebensfeindlichen Umgebung sogar. Dieser Regen besteht allerdings aus Schwefelsäure. Aufgrund der enormen Hitze erreichen die Regentropfen nicht die Oberfläche; sie verdampfen vorher. Trotz dieser ungastlichen Bedingungen gelang es Raumsonden, hier zu landen und Fotografien von der staubigen Oberfläche zu machen.

Auf der Venus herrschen Temperaturen von mehr als 450 Grad Celsius. Das reicht, um Blei zum Schmelzen zu bringen. Diese Hitze wird in fast allen Regionen auf Venus erreicht, nur an den Polen ist es unwesentlich kühler. Es ist ein gigantischer Treibhauseffekt, der Venus zum heißesten Planeten im Sonnensystem macht.

Während die Sonne die Oberfläche erwärmen kann, verhindert die dichte Atmosphäre von Venus mit ihren gewaltigen Dunstschichten eine Wärmeabgabe. Der Druck ist verglichen mit dem Luftdruck auf der Erde 100 mal höher.

Die oberen Wolkenschichten rotieren relativ schnell um den Planeten. In Oberflächennähe sind sie fast bewegungslos. Weil die Winde nur wenige Stundenkilometer schnell sind, kommt es nicht zu Erosionen. Die Oberfläche bleibt so weitgehend unverändert.

Oberfläche

Die Oberfläche der Venus be-
steht aus heißen Wüsten sowie
großen Ebenen und wenigen
Gebirgen und Tälern.

Das größte Gebirge oder besser
Hochplateau trägt die Bezeich-
nung "Aphrodite Terra". Es liegt
in Höhe des Venusäquators und
hat in etwa die Größe Afrikas.

Insgesamt ist die Venus weniger
gebirgig als die Erde. Zwar gibt
es Erhebungen, die nahezu elf
Kilometer hoch sind (Maxwell
Montes), aber insgesamt sind
nur zehn Prozent der Oberfläche
Gebirge. Siebzig Prozent sind große Ebenen und zwanzig Prozent sind Senken. Anders als auf der Erde besteht die Kruste aus nur einer Platte. Davon abgesehen ähneln sich die Planeten im Aufbau. Im Inneren befindet sich ein flüssiger Eisen-Nickel-Kern, darauf folgen der Mantel und die dünne äußere Kruste.

Zumindest bis vor einigen hundert Millionen Jahren gab es auf der Venus ausgeprägten Vulkanismus. Möglicherweise gibt es bis heute tätige Vulkane. Es wurden jedenfalls erkaltete Lavaströme entdeckt, die länger als die längsten Flüsse der Erde sind.

Auf der Venusoberfläche gibt es auch Krater. Es sind sehr viel weniger als auf dem Merkur. Das liegt daran, dass die dichte Atmosphäre das Eindringen kleinerer Himmelskörper verhindert hat. Größere Gesteinsbrocken erreichten jedoch die Oberfläche und hinterließen Einschlagskrater. Aufgrund der geringen Erosion blieben diese Krater erhalten.

Venusbeobachtung / Venusphasen

Die Venus zählt zu den inneren Planeten. Ihre Umlaufbahn verläuft zwischen der Sonne und der Umlaufbahn der Erde. Wie beim Mond, sind auch bei der Venus unterschiedliche Phasen erkennbar.

In den Phasen zu- und abneh-
mender Sichel, lässt sich die
Venus gut beobachten. Zum
Zeitpunkt der oberen oder
unteren Konjunktion bleibt sie für
uns unsichtbar. Konjunktion be-
deutet, dass verschiedene
Himmelskörper auf dem gleichen
Längenkreis liegen.

Bei der unteren Konjunktion
(Reihenfolge Erde-Venus-Sonne)
hat die Venus die größte Erd-
nähe. Da sie uns aber ihre Nacht-
seite zuwendet, können wir sie
nicht sehen. Danach nimmt die Venus zu und erreicht ihren erdfernsten Punkt, die obere Konjunktion.

Befindet sich der Planet rechts der Sonne, also in der zunehmenden Phase, so ist er der Morgenstern; befindet er sich in der abnehmenden Phase, ist er der Abendstern.

Je größe der Winkelabstand der Venus zur Sonne ist (Fachbezeichnung Elongation), desto besser ist sie zu sehen. Die größte Elongation beträgt 48 Grad. Im Vergleich dazu beträgt der maximale Winkelabstand des Merkur nur 28 Grad.

Folge dieses Unterschiedes ist, dass sich die Venus länger nach dem Sonnenuntergang und eher vor Sonnenaufgang sehen lässt als Merkur.

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