NEPTUN

Der letzte Riese

Neptun / Einführung

Der kalte und windige Neptun ist im Sonnensystem der achte Planet. Seine Lage wurde errechnet, bevor er als Planet entdeckt wurde. Es war bekannt, dass Uranus geringfügig aus seiner Bahn weicht. Der Brite Adams und der Franzose Leverrier berechneten Mitte des 19. Jahrhunderts, dass ein anderer Himmelskörper diese Bahnverschiebung verursachen
musste. So war die Verlaufsbahn
des Neptun bekannt, bevor er
selbst gesichtet wurde.

Im Jahre 1846 schließlich gelang
es dem Deutschen Galle, den
fehlenden Planeten an der zuvor
ermittelten Stelle zu sichten.
Nähere Erkenntnisse konnten
erst 1989 durch die Raumsonde
Voyager 2 gewonnen werden.

Der Äquatordurchmesser beträgt
etwas weniger als 50 000 Kilo-
meter.
 

Bei einer mittleren Sonnenentfernung von 4,5 Milliarden Kilometern benötigt Neptun knapp 165 Jahre für eine Sonnenumkreisung. Im Gegensatz zu Uranus wurden deutliche Strukturen in der Atmosphäre festgestellt.

So gibt es einen großen dunklen Fleck, ein ausgeprägtes Sturmsystem, in das die Erde von der Größe her leicht hineinpassen würde. Hier wurden Windgeschwindigkeiten von über 2000 km/h gemessen. In der dichten Neptun- Atmosphäre bedeutet dieses nahezu Schallgeschwindigkeit.

Gleichzeitig ist er damit der stürmischste Planet im Sonnensystem. Neptun hat eine 2,5 Mal höhere Wärmeabstrahlung, als er von der Sonne als Energie erhält.

Er ist zudem der vierte Planet mit einem Ringsystem. Außerdem umkreisen ihn acht Monde, von denen Triton als der kälteste Ort im Sonnensystem bezeichnet werden kann.

Lage

Neptun umkreist die Sonne in einer mittleren Entfernung von 4,5 Milliarden Kilometern. Das entspricht dreißig astronomischen Einheiten (AE). Eine astronomische Einheit ist die einfache Entfernung Erde / Sonne. Für die enorme Strecke, die Neptun zurücklegen muss, um einmal die Sonne zu umlaufen, benötigt der Planet
etwa 165,5 Jahre (=ein Neptun-
jahr).

Die Eigenrotation, also ein
Neptuntag, dauert 16 Stunden
und 7 Minuten. Dieser Zeitwert
kann aber nicht durch bloße
Beobachtung ermittelt werden.
Die Strukturen der Atmosphäre,
ohne festen Zuordnungspunkt,
lassen dies nicht zu.

Die Feststellung über die Dauer eines Neptuntages erfolgte daher durch die Messung der Radiostrahlung. Diese wird im Inneren des Planeten durch das Magnetfeld erzeugt. Ähnliches gilt im Übrigen auch für die anderen Gasriesen.

Auch Neptuns Rotationsachse ist geneigt. Gemessen an der Senkrechten zur Bahnebene ist der Neigungswinkel mit 29,6 Grad nur wenig größer als bei Erde, Mars, oder Saturn.

Aufbau und Aussehen

Neptuns Aufbau ähnelt dem von Uranus. Da Neptun aber bei etwas ge-
ringerer Größe eine höhere Dichte besitzt, ist vermutlich der heiße Ge-
steinskern entsprechend mächtiger. Ein Vergleich in Zahlen macht dies deutlich: Bei einem angenommenen Wert von 1 für Wasser, würde Uranus eine Dichte von 1,3 und Neptun
von 1,65 aufweisen. Auf den
Kern folgt eine Masse aus Was-
ser, Ammoniak und Methan.

Diese Schicht geht über in die
Atmosphäre. Deren Bestandteile
sind vor allem Wasserstoff mit
85% und Helium mit 13 %. Das
ebenfalls vorhandene Methan
sorgt für die bläuliche Färbung
des Planeten.

In der Neptunatmosphäre sind einige Strukturen mehr zu erkennen als in der Atmosphäre des Uranus.

Auffällig ist zunächst der große
dunkle Fleck, der südlich des
Äquators liegt. Verglichen mit
der Größe von Jupiter ist der
Umfang entsprechend dem des
Großen Roten Flecks. Es han-
delt sich auch hier um ein
Sturmsystem.

Der Wirbelsturm auf Neptun ist
aber sogar noch schneller. Seine
höchste Geschwindigkeit dürfte
bei etwa 2200 km/h liegen.
Windiger ist es nirgendwo im
Sonnensystem.

In den oberen Atmosphären-
schichten gibt es weiße Wolken aus Methaneis. Da die Wolken Schatten werfen, dürften sie sehr hoch liegen. In der Nähe des Südpols existiert ein weiterer Wirbelsturm, der kleiner dunkler Fleck bzw. Skooter genannt wird. Die beiden Sturmgebiete umkreisen den Planeten in unterschiedlichen Richtungen. Ein Dunstschleier mit Kohlenwasserstoffelementen befindet sich oberhalb der Atmosphäre.

Monde

Neptun hat acht natürliche Begleiter. Vier davon befinden sich innerhalb und vier außerhalb des Ringsystems. Innen liegen Naiad und Thalassa, zwei sogenannte Schäferhundmonde. Darauf folgen Despoina und Galatea.

Der erste Mond außerhalb der
Ringe ist Larissa. Danach kommt
Proteus, der vom Mutterplaneten
118.000 Kilometer entfernt ist.

Sein Durchmesser beträgt 400
Kilometer und die Oberfläche ist
mit Kratern überzogen.

In einem Abstand von etwa 355
Tausend Kilometern umkreist
Triton den Neptun.

Er ist der einzige große Mond,
der einen Planeten auf einer
entgegen gesetzten Bahn um-
läuft.

Mit einem Durchmesser von 2760 Kilometern hat er die bei weitem statt
lichsten Ausmaße der Neptunbegleiter.

Außergewöhnlich macht ihn aber
vor allem seine unglaublich
niedrige Temperatur. Mit Minus
235 Grad Celsius kommt er dem
absoluten Nullpunkt von Minus
273 Grad Celsius (O Grad
Kelvin) von allen Körpern im
Sonnensystem am nächsten.

Während die Nordspitze von
Triton bläulich schimmert, er-
scheint der Südpol rosafarben.
Auf der Südhalbkugel existieren
Eisvulkane, die Stickstoffdampf
und Staub speien.

Die längste Umlaufbahn eines Mondes hat Nereide. Der Abstand zu Neptun liegt bei 5,5 Millionenen Kilometern. Nereide hat nur ca. 250 Kilometer im Durchmesser, gehört aber zu den beiden schon länger bekannten Monden.

Die anderen wurden von Voyager 2 entdeckt. Möglicherweise befinden sich in der Ringen weitere Schäferhundmonde. Die kleineren Begleiter strahlen wenig Licht ab und bestehen aus Eis und Gestein.

Neptun besitzt zwei schmale und zwei breite Ringe. Sie sind nur schwach ausgeprägt und beinhalten hauptsächlich Eis. Im äußeren schmalen Ring gibt es Verdickungen, d. h. auch größere Körper.

Dieser Umstand ist ungewöhnlich, weil sich die Materie üblicherweise gleichmäßig auf der Ringebene verteilt. Die Gesamtmasse der vier Ringe ist aber so gering, dass sie gerade für einen kleinen Mond reichen würde.

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