URANUS

Uranus / Einführung

Uranus ist von der Sonne etwa doppelt so weit entfernt wie Saturn. Der im Jahre 1781 von Herschel entdeckte Planet ist der siebte im Sonnensystem. Aufgrund der hohen mittleren Sonnenentfernung kommt nur noch ein Bruchteil des Lichts auf dem Planeten an. Dadurch ist es mit Minus 215 Grad Celsius auch außerordentlich kalt auf Uranus.

Sein Aufbau ähnelt dem von Jupiter und Saturn. Die Atmosphäre besteht zum größten Teil (83%) aus Wasserstoff. Andere Bestandteile sind Helium(15%) und Methan (2%). Durch den Methan-Dunst schimmert Uranus leicht grünbläulich.

Bis Mitte der achtziger Jahre waren fünf Monde bekannt. Erst durch Voyager 2 wurden weitere zehn Monde entdeckt, die allerdings sehr viel kleiner sind.

Die Monde erhielten Namen, die aus Stücken von William Shakespeare stammten. Ungewöhnlich ist die einzigartige Neigung der Rotationsachse. Der Planet liegt quasi auf seiner Bahnebene, was dazu führt, dass mal der Nordpol und mal der Südpol der Sonne zugewandt ist.

Verlaufsbahn

Uranus benötigt für einen Umlauf um die Sonne 84 Jahre (= ein Uranusjahr). Die Eigenrotation dauert 17 Stunden und 15 Minuten (= ein Uranustag). Die mittlere Sonnenentfernung liegt bei 2,88 Milliarden Kilometern.

Uranus folgt seiner Bahn mit einer Geschwindigkeit von 6,81 Kilometern pro Sekunde. Einzigartig ist die Neigung der Rotationsachse zur Senkrechten der Bahnebene.

Mit 98 Grad ist die Achsneigung weit größer als bei allen anderen Planeten (zum Vergleich Erde =23,5 Grad). Dadurch liegt der Planet auf seiner Bahn und wendet der Sonne mal die Süd- und mal die Nordhalbkugel zu. So gesehen sind auf der Nordhalbkugel 42 Jahre Sommer und 42 Jahre Winter.

Wegen der großen Sonnenentfernung ist der Unterschied zwischen den Jahreszeiten mit 2 Grad Celsius aber sehr gering.

Uranus besitzt ein schwach ausgebildetes Ringsystem. 15 bisher bekannte Monde umlaufen Uranus auf eigenen Bahnen zum Teil innerhalb, zum Teil außerhalb des Ringsystems.

Aufbau

Der Äquatordurchmesser des Uranus, der etwas höher als der Poldurchmesser ist, beträgt etwa 51.000 Kilometer. Die mittlere Dichte des Planeten entspricht dem 1,3fachen von Wasser. Damit liegt die Dichte über der von Saturn und Jupiter. Daraus kann geschlossen werden, dass Uranus mehr schwere Elemente beinhalten muss.

Der Aufbau ähnelt dem der inneren Nachbarn, aber einige Unterschiede gibt es doch. Im Zentrum von Uranus befindet sich ein etwa 7000 Grad Celsius heißer Gesteinskern. Darauf folgt eine Schicht aus einem Gemisch von Wasser, Methan und Ammoniak.

Diese Schicht schließlich geht über in eine Atmosphäre aus Wasserstoff, Helium sowie Methan. Da Methangas die Eigenschaft hat, rotes Sonnenlicht zu absorbieren, erscheint Uranus blaugrünlich.

Auf Uranus gibt es eine Art Temperaturumverteilung. Der jeweils der Sonne zugewandte Pol ist nämlich nicht wärmer als die kaum beschienene Äquatorgegend. In diesem Bereich sind die Winde auch am stärksten. Sie erreichen Geschwindigkeiten um 1000 Kilometer pro Stunde.

Insgesamt ist die Oberfläche recht strukturlos. Nur wenige dünne Wolkenbänder wurden von der Raumsonde Voyager 2 bei deren Vorbeiflug 1986 entdeckt. Erstaunlich war dabei, dass sich die Wolken nicht in der erwarteten Richtung bewegten. Wegen der stark geneigten Rotationsachse wurden Windbewegungen von Nord nach Süd angenommen. Tatsächlich bewegen sie sich aber auf der Äquatorebene.

Monde

Uranus hat fünfzehn Begleiter und ein Ringsystem. Von den Monden waren die fünf relativ großen schon längere Zeit bekannt. Zehn Monde und ein Ring wurden erst im Jahre 1986 durch die Raumsonde Voyager 2 entdeckt. Die Monde liegen wie die Ringe auf auf einer Ebene über dem Äquator.

Titania und Oberon strahlen die größte Helligkeit ab und wurden 1787 von W. Herschel entdeckt. Mitte des 19. Jahrhunderts fand man Ariel und Umbriel und 1948 schließlich Miranda.

Die zuerst entdeckten Monde liegen außen, also am weitesten vom Planeten entfernt. Der Abstand von Oberon beträgt etwa 580 000 Kilometer. Ihm folgt zum Planeten hin Titania, der größte der Uranus-Monde (Durchmesser 1580 km). Er besteht aus Gestein und Eis. Seine Oberfläche ist mit Furchen durchzogen. Umbriel hat eine dunklere Oberfläche; ihm folgen Ariel und Miranda, der kleinste der größeren Monde.

Die Namen der kleineren Uranus - Begleiter sind Puck, Belinda, Rosalind, Portia, Julia, Desdemona, Cressida, Bianca, Ophelia und Cordelia. Alle diese Namen stammen aus Shakespeare-Dramen.

Die beiden letzgenannten sind sogenannte Schäferhundmonde. Cordelia liegt innerhalb des Ringsystems. Die kleinen Monde sind im Grunde große Brocken aus Stein und Eis. Keiner von ihnen hat einen Durchmesser über 150 Kilometer. Ihre Masse reichte nicht aus, um die mondtypische Kugelform auszubilden.



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